Serviceportal
Edda Nolte aus Selsingen, vielen bereits als Trauerbegleiterin bekannt, bot bereits im November einen Vortragsabend zum Thema: Wenn Kinder dem Tod begegnen – Vom heilsamen Umgang mit trauernden Kindern an. Die ABS hatte mit diesem Thema den Nerv vieler Interessierten getroffen. Ebenso mit dem gerade stattgefundenen Vortragsabend unter der Überschrift: Loslassen – weitergehen – Alles hat seine Zeit. Auch hier hatte Edda Nolte viel Herzblut hineingesteckt, um das Thema Tod nicht weiter zu tabuisieren.
Sowohl der ABS als auch der Trauerbegleiterin ist es sehr wichtig, mit dem Thema Sterben „lebendig“ umzugehen. Wie sollen Kinder den Tod begreifen, wenn die Erwachsene ein Geheimnis daraus machen? Stirbt dann ein Opa oder die Oma eines Kindes, sind es oftmals die Erwachsenen, die nicht wissen, wie sie es den Kindern oder auch Jugendlichen altersgerecht übermitteln sollen, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Wie sollen es die Heranwachsenden lernen mit dem Tod umzugehen, ihn zu verarbeiten, wenn nicht über Trauer und Tränen gesprochen oder im Geheimen abgehalten wird?
Es ist wichtig, diese Trauer anzunehmen, über sie zu sprechen und sie zu verarbeiten. Nur so ist ein „normaler“ Umgang mit dem Lebensende möglich, weiß die ABS-Dozentin Nolte zu berichten. Aufgrund ihrer jahrelangen Berufserfahrung ist es für sie immer wieder erschreckend, dass Hinterbliebene auch in der heutigen Zeit oftmals nicht in der Lage sind, sich von dieser „Geheimniskrämerei“ freizusprechen.
Frau Nolte ist dankbar für die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der ABS zu diesen Themen Vortragsabende in der Alten Schmiede in Malstedt zu geben. Diese genannten Räumlichkeiten bieten genau den richtigen Rahmen für dieses Thema, so die Dozentin. So gelang es der Trauerbegleiterin mit ansprechender „Deko“ und einer brennenden Kerze, die Brücke zum Vortragsabend am vergangenen Dienstag zu bauen. „Diese Kerze brennt zum Gedenken aller, an die Sie jetzt denken.“ Und schon füllten sich manche Augen mit Tränen. Eleganter hätte ein Einstieg an diesem Abend zu diesem Thema nicht gelingen können. Viele Anwesende hatten ihre eigenen „Pakete“ zu tragen. Viele waren auch einfach dankbar für die Worte, die an diesem Abend gesprochen und ausgetauscht wurden. „Wo gibt es eigentlich den Raum bzw. die Anlaufstelle für Trauer?“ Warum gibt es das nicht schon lange in dieser doch so modernen Zeit? Es ist an der Zeit, Tod, Trauer und Abschiede zuzulassen und darüber zu reden. Es gehört zum Alltag ja auch zum Leben dazu, da sind sich die ABS-Mitarbeitenden und Edda Nolte ziemlich einig. Aus diesem Grund wird es auch im nächsten ABS-Programmjahr wieder Vorträge mit Edda Nolte geben. Die Beteiligten wünschen sich ein „Schneeballprinzip“: Gäste dieser Vortragsabende berichten im Verwandten- und Bekannten- sowie Freundeskreis darüber, um dem „schweren Thema“ mehr Achtung, Wertschätzung und Raum zugeben, und dadurch zu einem „alltäglichen und umgänglichen Thema“ wird.
